Das richtige Weinglas
Das Glas beeinflusst den Geschmack und das Trinkerlebnis eines Weins massgeblich. Daher ist es wichtig, ein gutes Weinglas zu haben. Doch braucht es wirklich ein spezielles Glas für Champagner, eins für Pinot Noir, eins für Dessertwein, eins für Weisswein… Wie viele Weingläser braucht man? Welches Glas für welchen Wein?
Vorneweg; ich persönlich besitze genau eine Sorte Weinglas. Ein Allrounder Glas, welches ich für alle Weinarten nutze, sei es still, moussierend oder süss. So, die Katze ist aus dem Sack, jetzt wollen wir etwas genauer hinschauen.
Was macht ein gutes Allrounder Glas aus?
Zuerst eine Grundregel: Ein gutes Weinglas hat einen Stiel – und an dem sollte man das Glas auch halten. NICHT am Kelch, wie es oft in Hollywood Filmen gemacht wird. Die Hand am Kelch wärmt den Wein im Glas zu schnell auf.
Dann sollte ein gutes Weinglas schön dünnwandig sein, denn so liegt der Fokus beim Trinken vollständig auf dem Inhalt.
Die Form und Grösse des Kelchs ist entscheidend; ein gutes Weinglas, das für Weiss-, Rot- und Schaumwein geeignet ist, ist unten relativ bauchig und wird nach oben hin enger. So können sich unten die Aromen gut entfalten (durch Kontakt mit der Luft), sie verpuffen aber nicht gleich. Auch darf ein gutes Weinglas genügend gross sein.
Für mich persönlich ebenfalls wichtig; das Weinglas muss einen Spülmaschinengang überleben ;)
Zu dünn oder zu breit – Fehler bei Schaumweinen
Champagner, Crémant oder Prosecco – einfach alles, das sprudelt – wird oft in dünnen, hohen Flute-Gläsern serviert. Ja, diese Gläser sehen schön aus, sie wirken elegant, die Bubbles steigen schön in der Mitte des Glases auf… Doch damit hat sich’s dann auch – diese Gläser sind gemacht, damit die Kohlensäure gut zur Geltung kommt. Leider sind sie nicht optimal für das Geschmackserlebnis. Die Aromen können sich in diesem schmalen Glas nicht richtig entfalten.
Alternativ werden Schaumweine auch in breiten, wenig tiefen Stielgläsern ausgeschenkt – solche, die für Champagner-Türme verwendet werden und in denen Espresso Martini serviert wird. Dort ist im Gegensatz zu den Flute-Gläsern das Problem, dass es zwar genug Platz für die Aromen hat, die Bubbles aber viel zu schnell verpuffen.
Weiss- oder Rotweingläser
Oftmals erhält man in Restaurants oder auch privat unterschiedliche Gläser für Weiss- und Rotwein. Das Weissweinglas ist tendenziell kleiner, das Rotweinglas grösser und bauchiger. Das ist ok. Aber eigentlich völlig unnötig. Der Weisswein kann gut auch aus einem Rotweinglas getrunken werden. Da kann man sich das extra Weissweinglas sparen. Und beim Wechsel von Weisswein zu Rotwein, kann aviniert werden… Dabei wird ein kleiner Schluck Wein ins Glas gegeben, das Glas geschwenkt und dann der Wein ausgeschüttet. Das Glas wird so neutralisiert.
Avinieren ist übrigens auch empfehlenswert bevor man mit dem Weintrinken beginnt. Oft riechen Gläser nämlich nach Spülmittel.
Fazit: Ein Glas reicht
Das Fazit der ganzen Geschichte ist; lieber ein gutes Allrounder-Glas als x verschiedene Weingläser für verschiedene Weinstile. Mein Tipp (keine bezahlte Werbung): Gabriel Glas StandArt. Seit Jahren nutze ich das und bin enorm zufrieden!