Was ist ein Champagner?

Champagner wird oft als Synonym für Schaumweine verwendet. Dabei ist zwar jeder Champagner ein Schaumwein, aber nicht jeder Schaumwein ist auch ein Champagner. Folgende Kriterien machen einen Champagner aus: 

Champagne ist ein Ort

Ein Champagner ist ein Schaumwein, der aus der Region Champagne im Norden Frankreichs kommt. Es ist also eine geschützte geografische Angabe. Schaumweine aus anderen Regionen Frankreichs werden als Crémant bezeichnet.

Verwendete Traubensorten

Champagner besteht klassischerweise aus den Trauben Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier. Die dunklen Trauben, also Pinot Noir und Pinot Meunier, werden jedoch weiss gekeltert, also ohne dunkle Schale. Chardonnay bringt viel Säure und leichte Zitrusnoten, Pinot Noir trägt zu mehr Körper und Struktur bei, Pinot Meunier besticht durch Fruchtigkeit.

Wird ein Champagner als “Blanc de Blanc” bezeichnet, heisst das, dass er rein aus weissen Trauben (Chardonnay) hergestellt wurde. Liest man auf dem Etikett “Blanc de Noir”, bedeutet das, dass auch oder ausschliesslich Rotweintrauben (Pinot Noir, Pinot Meunier) verwertet wurden.

Die Mischung machts

Ein Champagner ist eigentlich immer Cuvée (=Assemblage oder Blend), also eine Mischung. Einerseits werden wie oben erwähnt verschiedene Traubensorten vermischt. Andererseits mischen die Hersteller auch verschiedene Jahrgänge oder Weine aus verschiedenen Lagen. Das Ziel ist, dass jeder Jahrgang gleich schmeckt und man als Hersteller einen “Haussstil” pflegen kann. Ein Moët Champagner aus dem Jahr 2024 schmeckt nur unmerklich anders als einer aus dem Jahr 2020, obwohl in diesen Jahren völlig unterschiedliche Wetterbedingungen herrschten. Daher lohnt es sich auch nicht sonderlich, einen Champagner (oder generell Schaumweine) länger zu lagern im Keller.

Die Ausnahme: Jahrgangschampagner

Wie bei den Franzosen üblich, gibt’s zu jeder Regel eine Ausnahme. In besonders guten Jahrgängen werden sogenannte Jahrgangschampagner hergestellt. Dazu werden nur Trauben aus dem angegebenen Jahr verwertet. Der Jahrgang wird auf dem Etikett angegeben und diese Schaumweine sind auch deutlich länger lagerbar als ein normaler Champagner. Sie sind aber auch entsprechend exklusiv und teuer.

Anbaugebiet 

Die Champagne ist eines der nördlichsten Weingebiete in Frankreich. Entsprechend ist das Klima kühl, auch regnet es häufig und es herrscht ein hohes Frostrisiko im Frühling. Klingt suboptimal für Weinbau… ist es auch. Ausser eben für Schaumwein. Denn es ist von Vorteil, wenn der Grundwein viel Säure und wenig Alkohol hat. Wäre der Grundwein sehr süss, würde der Schaumwein nach der zweiten Gärung viel zu viel Alkohol enthalten - denn Zucker wird ja von der Hefe zu Alkohol umgewandelt. Auch möchten Champagnerhersteller lieber neutrale Grundweine, denn die bestimmenden Aromen im Champagner sind die Hefenoten aus der Flaschengärung, nicht die Aromen im Grundwein. 

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Schaumwein ist nicht gleich Schaumwein

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