Alte und neue Welt

In der Weinwelt unterscheidet man zwischen Weinen aus der “alten Welt” und der “neuen Welt” - das ist historisch und stilistisch begründet.

Weinregionen haben sich über Jahrhunderte dank einzigartigem Terroir, besonderer klimatischer Bedingungen und technischer Finessen legendäre Rufe erarbeitet. Diese kulturellen und geschmacklichen Unterschiede helfen, Herkunft und Charakter eines Weins besser einzuordnen. 

Geografisch ist es ziemlich einfach; als “alte Welt” werden Weingebiete aus Europa bezeichnet, als “neue Welt” jene aus Übersee wie z.B. der USA, Südafrika, Südamerika oder Australien.

Alte Klassiker

Die alten, klassischen Weinbauregionen haben eine lange Tradition und fokussieren stark auf das Terroir. Strenge Herkunftsregeln legen fest, welche Weine wie bezeichnet werden dürfen. Der Wein wird grundsätzlich nach altbewährter Methode hergestellt. Die Flaschen haben fast ausschliesslich einen Korkverschluss. Die bekanntesten Klassiker finden sich in Europa:

  1. Bordeaux, Frankreich - wo Cabernet Sauvignon und Merlot zum einzigartigen, majestätischen und kraftvollen Bordeaux-Blend verschmelzen.

  2. Burgund, Frankreich - hier entfalten sich Pinot Noir und Chardonnay in allen Geschmacksnoten.

  3. Champagne, Frankreich - weltweit bekannt für den Schaumwein aller Schaumweine, den Champagner.

  4. Toskana, Italien - geküsst von der starken Sonne reift hier Sangiovese zu einem wunderbaren Essensbegleiter heran.

  5. Piemont, Italien - als Wiege von kraftvollen Charakterweinen mit Lagerpotenzial ist das Piemont insbesondere für den Ausbau von Nebbiolo bekannt.

  6. Rioja, Spanien - aus Tempranillo wird ein kunstvoller und innovativer Rioja-Wein gezaubert.

  7. Douro-Tal, Portugal - in den steilen Terrassen entstehen sie, die unverwechselbaren Weine aus Portugal - oft auch verarbeitet zu Portwein.

  8. Mosel, Deutschland - das mineralische Terroir bringt hier weltklasse Riesling hervor.

Moderne Trendsetter

In der neuen Welt wurde der Wein durch Kolonialisierung eingeführt. Moderne Weine haben entsprechend eine weniger alte Weinbaugeschichte. Der Fokus liegt mehr auf der Traube und deren Aromen, als auf der exakten Region und es gibt etwas weniger strikte Herkunftsregeln. Auch sind die Winzer in diesen Regionen im Grundsatz etwas innovativer und experimentierfreudiger. Viele Weine haben einen Drehverschluss.

  1. Napa Valley, Kalifornien (USA) - Opulente, unverwechselbare Cabernet Sauvignons sind der Inbegriff von amerikanischem Premium-Wein.

  2. Sonoma County, Kalifornien (USA) - die kleine Schwester von Napa ist besonders für amerikanischen Pinot Noir und Chardonnay bekannt.

  3. Mendoza, Argentinien - Heimat des intensiven, dunklen, körperreichen Malbec.

  4. Maipo Valley, Chile - beste Voraussetzungen für Cabernet Sauvignon.

  5. Barossa Valley, Australien - geküsst von der starken Sonne Australiens reift hier der kraftvolle, dunkle, intensive Shiraz heran.

  6. Marlborough, Neuseeland - bekannt für intensiven, fruchtigen, frischen Sauvignon Blanc.

  7. Stellenbosch, Südafrika - Pinotage gilt als das Markenzeichen des südafrikanischen Weinbaus. Die Kreuzung aus Pinot und Hermitage bringt ausgeprägte, dunkle Aromen hervor.

Auch an der Etikette erkennt man, ob ein Wein aus der “alten” oder aus der “neuen” Welt kommt. Denn es gibt zwei Stile, wie man Etiketten beschriftet -> hier geht’s zur Erklärung.

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Wie wähle ich einen Jahrgangswein aus?

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