Burgund - Pinot Noir und Chardonnay
Das Burgund ist eines der bekanntesten und teuersten Weingebiete der Welt. Es ist auch das komplizierteste Gebiet, obwohl praktisch nur zwei Traubensorten angebaut werden.
Die Rebsorten
Im Burgund werden primär zwei Traubensorten angebaut: Pinot Noir und Chardonnay. Spricht man von Burgunder Weinen, meint man zu 99% diese zwei. Doch es gibt noch zwei weitere Rebsorten, welche aus dieser bekannten Region kommen.
Chardonnay
Chardonnay wird im Burgund typischerweise im Fass ausgebaut. Burgunder Chardonnay hat meist ausgeprägte Reifenoten (z.B. Hefe, Brioche, Rahm). Ausnahme sind Chardonnays aus dem Gebiet Chablis.
Aligoté
Diese Weissweintraube ist autochthon im Burgund, fristet aber eher ein Nischendasein. Der eher säurereiche Wein erlebt aber gerade eine kleine Renaissance.
Pinot Noir
Eine heikle Angelegenheit dieser Pinot Noir (oder Blauburgunder). Er ist extrem anfällig auf allerlei Krankheiten und eine echte Diva im Anbau. Dennoch setzen die Winzer*innen im Burgund voll auf diese Rotweintraube. Pinots sind halt auch einfach was Schönes… Elegant, mit Aromen nach roten Beeren (meist Erdbeeren) und dank Reifung schöne tertiäre Aromen nach Erde, Leder, Pilzen.
Gamay
Wird hauptsächlich im Mâconnais also im Süden des Burgunds und im Beaujolais angebaut. Keine allzu komplexe Traube, eher einfache Aromen, beerig, wenig Tannine.
Die Region
Das Burgund liegt im Osten Frankreichs, rund um die Stadt Dijon. Man unterscheidet zwischen diesen Hauptregionen:
Chablis
In der nördlichsten und kühlsten Region des Burgunds wird v.a. Chardonnay angebaut. Dieser wird aber fast ausschliesslich im Edelstahltank ausgebaut, ist also frisch, mineralisch, säurehaltig.
Côte d’Or
Das ist das Herzstück des Burgunds (südlich von Dijon, bis rund um die Stadt Beaune). Hier liegen die TOP Lagen für Chardonnay und Pinot Noir, die Heimat der teuersten Weine der Welt. In der nördlichen Region, der Côte de Nuits wird primär Pinot Noir angebaut, in der südlichen Côte de Beaune eher Chardonnay.
Côte Chalonaise & Mâconnais
Südlicher von der Côte d’Or liegt zuerst die Côte Chalonaise, auch hier wird primär Chardonnay und Pinot, aber auch Aligoté angebaut. Und im Mâconnais fast immer Gamay - mit einer sehr bekannten Ausnahme; Pouilly-Fuissé, ein bekannter Chardonnay.
Das Qualitätssystem
Soweit so klar… Doch was das Burgund so kompliziert macht, ist das Qualitätssystem. Je genauer die Lage des Rebstocks angegeben wird, desto besser ist tendenziell der Wein. Diese Appellationen werden auf der Etikette ausgewiesen - und man muss sie schlicht kennen, um zu beurteilen, was man für einen Wein kauft.
Grand Cru: Weine aus den besten Lagen des gesamten Burgunds - nur wenige Lagen erhalten diesen höchsten Qualitätstitel (z.B. Chambertin oder Les Clos aus dem Chablis)
Premiere Cru: Weine aus der Top Lage in einer Gemeinde (z.B. Meursault 1er Cru “Les Perrières”)
Village AOC: Weine mit Trauben aus einer bestimmten Gemeinde/Dorf (z.B. AOC Meursault).
Régionale AOC: Weine aus einer ganzen Region (z.B. AOC Bourgogne). Die Trauben dürfen also aus dem ganzen Burgund stammen und gemischt werden.
Woher weiss man, ob eine Parzelle eine Premier und Grand Cru Lage ist? Das wurde vor x-Jahren bestimmt. Aufgrund von jahrelanger Erfahrung wurden die einzelnen Parzellen festgelegt. Mit Hilfe von modernen Bodenproben hat man interessanterweise diese Werte bestätigt. Der Klimawandel ist jedoch eine Herausforderung für das Burgund. Grad der Pinot Noir ist sehr anfällig auf klimatische Veränderungen…