Was sind autochthone Weine?
Was sind sogenannte «autochthone» Rebsorten? Kurz gesagt; Traubensorten, die in einem bestimmten Gebiet heimisch sind und teilweise ausschliesslich dort angebaut werden.
Wortherkunft «autochthon»
Das Wort «autochthon» kommt aus dem Altgriechischen und ist eine Kombination aus «autos», was «selbst» und aus «chton», was «Erde» bedeutet. Autochthon heisst also ungefährt so viel wie «aus der Erde selbst stammend». Man kann das Wort in Bezug auf Bevölkerungsgruppen, Geologie, Biologie oder im Weinbau verwenden. Das Gegenteil von autochthon ist «allochthon», was fremd oder zugezogen bedeutet.
Beispiele von autochthonen Sorten
In Bezug auf Wein benutzt man diesen Begriff, um Weinsorten zu bezeichnen, die aus einem bestimmten Gebiet kommen und tw. ausschliesslich dort wachsen. Autochthone Sorten haben sich voll an die Bedingungen ihres Ursprungsgebiets angepasst und haben oft auch eine lange Tradition in dieser Region. Einige Beispiele:
Räuschling: Eine echte Zürcher Traube! Räuschling kommt aus Zürich und wird auch praktisch nur dort angebaut.
Veltliner: Grüner, Roter und Frühroter Veltliner – autochthon in Österreich.
Sangiovese und Nebbiolo: Autochthone Rotweinsorten aus der Toskana und dem Piemont (Italien).
Petite Arvine, Humagne Rouge und Cornalin: Alles typische Walliser Rebsorten – und alle autochthon.
Loureiro, Rabigagto, Touriga Nacional und Alfrocheiro: Portugal ist bekannt für die Vielfalt an autochthonen und oft unbekannten (und unterschätzen) Weinen.
Teilweise ist es aber sehr schwierig, die genaue geografische Herkunft einer Weinsorte zu bestimmen. Auch werden autochthone Sorten nicht immer nur im Urspungsgebiet angebaut. Es gibt viele Rebsorten, die zwar in einem Gebiet autochthon sind, aber längst auch an ganz anderen Orten angebaut werden. Beispielsweise Chardonnay – dieser stammt ursprünglich aus Frankreich und ist dort autochthon, aber Chardonnay wird auch in Australien, Amerika und in praktisch allen europäischen Ländern angebaut (sind dort also “allochthon”).